Auslöser
Was sind die sogenannten Triggerfaktoren, welche eine Migräne auslösen können?
Der englische Begriff „Trigger“ bezeichnet den Abzug am Gewehr oder den Auslöser am Fotoapparat. Bei Migräne bezeichnen Triggerfaktoren Einflüsse, auf die der Organismus mit einer Migräneattacke reagiert. Sie sind persönlich und dürfen nicht verallgemeinert werden.
Es gibt allerdings auslösende Faktoren, die viele Migränebetroffene miteinander teilen. Dazu gehören:
Stress oder Stressabfall
Föhn und Wetterwechsel
Bestimmte Nahrungsmittel
Änderungen im Schlaf- oder Arbeitsrhythmus
Ein gutes Stressmanagement und Psychohygiene sind wichtig für Migränebetroffene. Föhn und Bise lassen sich nicht vermeiden, wohl aber Überbrücken mit entsprechender Kleidung und Anpassung der körperlichen Leistung an die äusseren Umstände. Migräneauslösende Nahrungsmittel wie Wein oder Käse kann man reduzieren. In der Regel ist es nicht nötig, sie ganz wegzulassen. Der Verzicht auf das wohlverdiente Ausschlafen nach einer anstrengenden Arbeitswoche oder einer langen Partynacht fällt vielen Migränebetroffenen schwer. Wie bei den Nahrungsmitteln geht es auch dabei darum, das Mass herauszufinden.
Ganz selten führt das Ausklammern auslösender Faktoren dazu, dass die Migräne ebenfalls ausbleibt. Es macht keinen Sinn, sich Schönes im Leben wie Erfolg im Beruf, Naturerlebnisse, kulinarischen Genuss und Feste nehmen zu lassen. Aber bei all dem die eigene empfindliche Seite anzuerkennen und ihr Rechnung zu tragen, kann dazu führen, dass die Migräneattacken seltener und weniger heftig auftreten und die Lebensqualität insgesamt steigt.
Warum habe ich bei Bise immer, bei Föhn jedoch nur manchmal Migräne?
Bise ist ein Nordostwind, der im Sommer und im Winter für trockenes, kaltes Wetter sorgt. Föhn ist ein warmer Südwind. Der Volksmund nennt den Föhn Migräne-Wind, Betroffene klagen jedoch mindestens so häufig über Bise. Empfindlichkeit auf den einen oder anderen Wind ist eine persönliche Sache, nicht aber die Tatsache, dass Wind resp. die Druckverhältnisse Migräne mitauslösen können.
Vorab gilt es zu verstehen, dass die Migräneattacke den Endpunkt einer Aufbauphase darstellt, die verschieden lange dauern kann. Das Phänomen dagegen bleibt immer dasselbe: Ein Faktor kommt zum anderen, die Spannung steigt, bis sie irgendwann eskaliert und eine Kaskade von Fehlfunktionen losgeht: Kopfschmerz, Seh-, Sprach-, oder Konzentrationsstörungen, Licht- und Lärmempfindlichkeit sowie vieles mehr. Auch dabei reagieren die Menschen wieder unterschiedlich. Migränebeschwerden können deshalb stark variieren.
So gesehen sind weder die Bise noch der Föhn Alleinverursacher einer Migräneattacke. Zur Empfindlichkeit auf Wind respektive Druckveränderung in Kombination mit Kälte bei der Bise oder lauer Wärme beim Föhn gesellen sich andere Auslöser wie Stress, ein Unterbruch im normalen Rhythmus, schwer verdauliches Essen und andere mehr. Eine Anzahl von Faktoren tragen genauso wie starker Wind dazu bei, dass eine Migräneattacke zustande kommt.
Bei welchen Nahrungsmitteln kann eine Migräne ausgelöst werden?
Ernährung wird im Zusammenhang mit Migräne immer wieder diskutiert. Dass es bis heute nicht gelungen ist, migräneauslösende Nahrungsmittel als solche zu definieren, liegt daran, dass die auslösenden Faktoren erst dann sichtbar in Erscheinung treten, wenn sie in direktem zeitlichem Zusammenhang mit der Attacke stehen.
Sehr deutlich wird das, wenn Migränebetroffene Alkohol trinken: Die meisten von ihnen reagieren auf Alkohol nicht nur mit dem üblichen Kater. Wenn Migränebetroffene zu viel trinken, provozieren sie höchstwahrscheinlich eine Migräneattacke. Manchmal reicht eine kleine Menge, um den Anfall auszulösen: dann wird die Reizschwelle durch andere Faktoren schon fast erreicht und das alkoholische Getränk ist nur noch der Tropfen, welcher das Fass zum Überlaufen bringt. Andererseits haben viel Migränebetroffene schon die Erfahrung gemacht, dass ihnen an manchen Tagen zwei, drei Gläser Wein oder Bier gar nichts ausmachen.
Auch in Bezug auf Nahrungsmittel gilt also das Prinzip der Individualität. Trotzdem gibt es einige Sündenböcke unter den Nahrungsmitteln, die viele Betroffene zu ihren persönlichen Auslösern zählen. Es lohnt sich, die eigene Reaktion auf sie zu prüfen und so für sich festzustellen, ob Vorsicht damit hilfreich wäre:
Glutamat (in grossen Mengen in chinesischem Essen vorhanden)
Alkohol
Käse sowie andere stark fetthaltige Kost
Schokolade
Laktose